Fincas im Wandel der Zeit

Wer in der heutigen Zeit an eine Finca denkt, der denkt in erster Linie an Urlaub, obwohl eine Finca in ihrem Ursprung nichts damit zu tun hat. Der Begriff “Finca” kommt aus dem Spanischen und bedeutet eigentlich “Grundstück”. Und dieser Name ist sehr treffend, denn bei einer Finca handelt es sich ursprünglich um einen landwirtschaftlichen Betrieb und umfasst das Bauernhaus und das dazugehörige Grundstück, auf dem sich oftmals eine Plantage befindet oder befand. Die Geschichte dieser Landgüter reicht sehr weit zurück, denn die älteste bekannte Finca wurde im Jahr 1545 von einer spanischen Bauernfamilie auf der Baleareninsel Mallorca gebaut und befindet sich dort in der Gegend von Manacor, wobei die nachfolgenden Generationen tatsächlich bis heute dort wohnen, so dass sie noch immer in Familienbesitz ist.

Fincas als beliebte Urlaubsunterkunft

Fincas haben einen sehr typischen Baustil und wurden für gewöhnlich aus Bruchsteinen gebaut, so dass es sich um ebenso massive, wie für die Anforderungen des Landlebens perfekt geeignete Gebäude handelt. Von Mallorca aus breitete sich diese Bauweise schnell bis auf das spanische Festland und sogar bis auf die Kanaren aus. Zu einer Finca gehören neben dem Haupthaus noch einige Anbauten, in denen die Gerätschaften und auch die Feldfrüchte untergebracht werden konnten, um sie vor der Sonneneinwirkung zu schützen. Da es sich wie gesagt um eine sehr massive Bauweise handelte, konnte die Hitze ausgesperrt werden, was sowohl den Feldfrüchten wie Wein, Orangen,Tomaten Bananen ebenso zugute kam, wie natürlich auch den Bewohnern der Landgüter. Kein Wunder also, dass das Modell der ersten Finca sehr schnell auch auf anderen Landgütern durchgesetzt hat.

Fincas in der heutigen Zeit

Teneriffa FincaViele Fincas werden bis heute für ihren ursprünglichen Zweck genutzt. Da vielerorts allerdings der Tourismus die Landwirtschaft verdrängte, wurden im Laufe der Zeit viele dieser Güter in Ferienhäuser umgewandelt, da sie ausreichend Platz bieten und einen ganz besonderen Charme versprühen, der viele Urlauber anzieht. Allerdings muss dazu gesagt werden dass Fincas eben nicht an der Küste, sondern durch die landwirtschaftliche Nutzung eher im Landesinneren liegen und sich natürlich außerhalb der Städte und Ortschaften liegen.

Eine Ausnahme stellen hier allerdings die Kanaren dar. Auf Teneriffa findet man zum Beispiel Fincas, die recht dicht am Meer liegen, da zwischen den Bergen in der Inselmitte und der Küste gerade im Norden der Insel nicht sehr viel Platz ist. Die freie Fläche zwischen Bergen und Küste wird sehr oft für den Anbau der kleinen und sehr schmackhaften kanarischen Banane genutzt, wobei die Plantagen oftmals direkt bis an die Steilküste reichen. Dadurch finden sich dort Fincas in Küstenlage, von denen viele inzwischen touristisch genutzt werden, da die größere und in der Herstellung günstigere südamerikanische Banane dafür sorgte, dass viele landwirtschaftliche Betriebe eingestellt werden mussten.

Fincas richtig nutzen…

Ein anderes Modell für die Nutzung der Fincas auf den kanaren ist eine Kombination aus Tourismus und Landwirtschaft, was allerdings nur bei sehr großen Gütern üblich ist, die über sehr viel Grundstück verfügen und daher trotz der landwirtschaftlichen Nutzung noch genug Platz bieten, um den Gästen alles zu bieten, was diese sich von ihrem Urlaub erhoffen. Wer jetzt den Eindruck hat, dass solch ein Urlaub mit einem Urlaub auf dem Bauernhof zu vergleichen ist, der irrt sich, denn bei den touristisch genutzten Fincas sind meistens nur noch die Mauern im Originalzustand, während die Zimmer und das Grundstück komplett umgebaut wurden. Ein Pool, ein Wellnessbereich und hoher Komfort sind bei Urlaubsfincas mittlerweile zum Standard geworden, damit der Erholung wirklich nichts mehr im Wege steht.

Das Fazit

Um einen Urlaub auf einer Finca zu planen, muss man es ruhig mögen und kommt um einen Mietwagen nicht herum, um die Mobilität zu gewährleisten. Dann bekommt man allerdings einen Urlaub fernab der Tourismushochburgen und bekommt Einblicke in das Urlaubsziel, die den meisten Besuchern verwehrt bleiben.